Malaria Impfstoff Kandidat Artemisin aus der Artemisiastaude (Artemisia annua, Einjähriger Beifuß)
Die Artemisiastaude, die in Vietnam und China wächst, könnte unter Umständen eine neue Möglichkeit in der Behandlung von Malaria sein. Artemisia ist schon seit der Antike als Heilmittel bekannt und wurde gegen verschiedene Krankheiten einsetzt.
Vor allem die Artemisia annua, der einjährige Beifuß, soll als Tee gegen Malaria wirkungsvoll sein. Hierzu gibt es jedoch bislang keine klinischen Studien. In den Ländern, in denen die Artemisstaude wächst, wird jedoch bei einer Malariaerkrankung ein Tee aus den Blättern der Artemisia annua hergestellt. Es ist eine von der WHO empfohlene Behandlungsmethode gegen Malaria.
Es gibt derzeit viele Versuche und auch einige Medikamente mit der Artemisia annua in der Behandlung von Malaria. Grund hierfür ist, dass die Erreger bislang nur Resistenzen gegen chemische Substanzen, nicht aber gegen natürliche Wirkstoffe, gebildet haben. Der natürliche Wirkstoff, der in der Artemisia annua vorkommt, ist Artemisinin.
Der Wirkstoff Artemisinin wird aus den trockenen Blättern des einjährigen Beifußes gewonnen. Es ist noch nicht bekannt, wieso dieser Wirkstoff gegen Malaria so wirkungsvoll ist. Möglich ist jedoch, dass das Artemisinin freie Radikale bildet, die im Körper gegen den Erreger vorgehen und diesen zerstören.
Nachteilig wirkt sich aus, dass die Gewinnung von Artemisinin sehr zeitaufwändig, umständlich und damit kostenintensiv ist. Der Wirkstoff wird mittels Hexan aus den trockenen Blättern gewonnen. Das Ergebnis ist ein Öl, das dann zu einer klaren Flüssigkeit und später zu Kristallen raffineriert werden muss. Nun muss es entweder mit einer Flüssigkeit weiterverarbeitet werden, damit man es als Injektion verabreichen kann oder man muss es zu einer Tablette weiterverarbeiten.
Diese Prozeduren machen aus Artemisinin ein sehr teures Medikament. Dazu kommt, dass beobachtet wurde, dass die Malariaerreger auch gegen Artemisinin langsam aber sicher Resistenzen entwickeln. Anders als chemisch hergestellte Stoffe kann der Wirkstoff, da natürlichen Ursprungs, nicht verändert werden. Allerdings ist Artemisinin schon Bestandteil einiger Malariamedikamente und auch für die Impfforschung wird es eine wichtige Rolle spielen.