Kandidaten für Malaria Impfung: RTS,S & Impfstoffe auf Basis von Malaria Antikörpern
RTS,S ist der bislang aussichtsreichste von derzeit rund 40 Kandidaten, die als Impfstoff gegen Malaria in Frage kommen. Hier ist die Forschung soweit fortgeschritten, dass die Pharmaindustrie eine Einführung für 2012 plant - ein Quantensprung in der Vernichtung der Malaria. RTS,S basiert auf dem Wirkstoff Adjuvans AS02, welcher die Immunantwort steigern und verbessern soll.
Es geht bei dem Impfstoff also darum, die Abwehrmechanismen im Körper soweit zu stärken bzw. auf die Malaria Erreger vorzubereiten, dass die körpereigene Abwehr gegen Malaria gestärkt wird und der Malaria im Prinzip der tödliche Charakter genommen werden kann.
Allerdings versprechen sich die Forscher auch hiervon keinen 100%igen Erfolg - sie sind mit einem Impfschutz bei 30 - 50% der Menschen schon zufrieden, was bereits jedes Jahr Millionen von Menschen das Leben retten würde.
Darüber hinaus hält der Impfschutz maximal 18 Monate an, er müsste also danach wieder aufgefrischt werden. Ein lebenslanger Impfschutz besteht also in der derzeitigen Form dieses Wirkstoffes nicht.
Andere Impfstoffe, die sich noch in der Entwicklung befinden, konzentrieren sich auf den Mechanismus, d.h. die Infektion der roten Blutkörperchen. Mit den Impfstoffen wird versucht, das Eindringen des Erregers in die Blutkörperchen zu unterbinden. Dies wurde möglich, nachdem die Forschung den Mechanismus und den Aufbau des Erregers gefunden hatte und mögliche Schwachstellen und Angriffspunkte ausmachen konnten. Um wirklich wirkungsvoll zu sein müssen diese so genannten Transmissionshemmer jedoch mit anderen Impfwirkstoffen kombiniert werden, sie alleine stellen keine Alternative dar, die wirklichen Impfschutz bietet.
Eine weitere Richtung, in welche im Augenblick fieberhaft geforscht wurde, basiert auf Erkenntnissen, die die Forscher in Blutproben von Menschen gefunden haben, die die Malaria überlebten. Hier wurden Malaria Antikörper gegen bestimmte Zuckermoleküle (GPI-Antikörper) gefunden, die bei Menschen nicht auftauchen, welche noch nie an Malaria erkrankten. Daher konzentriert die Forschung ihre Bemühungen derzeit in die Richtung, die Funktionsweise dieser Antikörper zu verstehen und dann darauf einen möglichen Impfstoff zu entwickeln. Hier ist es jedoch so, dass klinische Forschungen zur Wirkungsweise frühestens 2009 starten können. Sollten diese Forschungen jedoch zum Erfolg führen, wäre dieser Impfstoff nicht nur sehr wirkungsvoll, sondern im Vergleich zu RTS,S auch sehr billig.